Die ETH Lausanne, SRG SSR, Ringier und das «Triangle Azur» (ein Verbund der Universitäten Genf, Lausanne und Neuenburg) bündeln ihre Kräfte und lancieren gemeinsam die «Initiative for Media Innovation» (IMI). Das Ziel der Initiative ist, Innovationen im Bereich der Medien und Informationstechnologie zu fördern. Auch das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) wird im Rahmen dieser Initiative Projekte unterstützen. Die IMI steht allen privaten und öffentlichen Akteuren aus dem In- und Ausland offen, die in diesem Bereich tätig sind und sich ihr anschliessen wollen.
Die Schweiz verfügt im internationalen Vergleich über ein reiches Angebot an Print-Medien, audiovisuellen Medien und digitalen Medien sowie über exzellente Hochschulen. Die Gründungsmitglieder der IMI wollen eine Schnittstelle zwischen diesen beiden Welten schaffen, um Innovationen in den Medien zu fördern und zu entwickeln. Die beteiligten Partner haben hierfür einen Unterstützungsfonds eingerichtet, der mit jährlich 650’000 Schweizer Franken ausgestattet ist. Der Fonds ermöglicht die Finanzierung von Forschungsprojekten, die v.a. auf Grundlage der Kompetenzen der Partneruniversitäten realisiert werden sollen. Die ersten Projektausschreibungen erfolgen diesen Herbst.
Mit der Initiative sollen Forschungsprojekte zu Fake News, Datenjournalismus, Auffindbarkeit und Personalisierung von Inhalten, künstliche Intelligenz, Internet of Things (IoT), virtuelle Realität, aber auch zu neuen Geschäftsmodellen und Monetarisierung oder zu kulturellen und sozialen Aspekten der Medien bearbeitet werden. Die Partner wollen damit eine Brücke zwischen Kreativität und Technologie sowie zwischen der Welt der Medienpraxis und akademischer Spitzenforschung schlagen. Dahinter steht die Überzeugung, dass Interdisziplinarität einer der Schlüssel zur Innovation ist.
Die strategische Steuerung der Projekte erfolgt in enger Abstimmung durch die beteiligten Partner. Für die operative Leitung der IMI wurde das «Media Centre» an der ETH Lausanne eingerichtet, das im ETH Innovation Park angesiedelt ist. Im März konnte Mounir Krichane als Direktor der IMI gewonnen werden. Mounir Krichane ist diplomierter Ingenieur der ETH Lausanne und verfügt über mehrjährige Erfahrung in der Medienbranche. Er ist zudem Mitglied mehrerer Netzwerke im Bereich Innovation auf schweizerischer und europäischer Ebene.
Über Mounir Krichane, den Direktor der Initiative
Mounir Krichane wurde 1979 geboren und erlangte 2005 den Master of Science an der ETH Lausanne. Anschliessend forschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in nationalen Forschungsschwerpunkten des Schweizerischen Nationalfonds. In diesem Zusammenhang nahm er am NCCR-Programm MICS (Mobile Informations- und Kommunikationssysteme) teil, wo er 2008 Startkapital für die Entwicklung eines eigenen Start-Ups erhielt. Nach ersten unternehmerischen Erfahrungen wechselte er 2009 zu Radio Télévision Suisse (RTS). Er arbeitete sowohl an der Fusion der Internetseiten rsr.ch und tsr.ch mit, wie auch bei der Entwicklung des Community-Angebots maRTS. 2014 wurde er Projektleiter im «Digital Lab» der RTS und setzte verschiedene innovative Projekte um, welche Technik und Inhalte verbanden. Als erfahrener Projektmanager steht er in ständigem Austausch mit internen und externen Partnern, Agenturen, Start-ups und Labors.
Yves Flückiger, Rektor der Universität Genf und Präsident des IMI-Boards als Vertreter des «Triangle Azur»
«Die Verbreitung von Wissen ist eine Kernaufgabe der Universität. Um dabei ihr Publikum zu erreichen, ist sie auf starke Medien angewiesen, die mit den technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Schritt halten. An der Entwicklung und Umsetzung neuer Lösungen beteiligt zu sein, ist eine spannende Herausforderung für die Wissenschaft.»
Ralph Büchi, COO der Ringier Gruppe, CEO von Ringier Axel Springer Schweiz AG und Vorstandsmitglied der IMI
«Mit dieser Initiative verbinden wir wissenschaftliche Spitzenforschung mit der digitalen Medienpraxis. Dadurch schaffen wir nicht nur Synergien, sondern wir schlagen auch eine Brücke zwischen führenden Forschungsinstituten und grossen Medienhäusern wie der Ringier Gruppe. Beide Seiten profitieren durch diese neue Art des Wissen-Transfers.»
Gilles Marchand, Generaldirektor der SRG
«Als Service Public-Anbieter dient die SRG der Gesellschaft und der Schweiz. Aus diesem Grund setzt sie sich auch für die Zusammenarbeit mit privaten Medien und Universitäten ein, um mit ihnen zusammen Medieninnovationen zu entwickeln – ein Bereich, in dem die Schweiz dank ihrer akademischen und journalistischen Exzellenz gute Karten hat.»
Martin Vetterli, Präsident der ETHL
«Dieser Ansatz verkörpert alles, was wir tun müssen und wollen: Unsere Forschungsergebnisse nutzbar machen und sie der Gesellschaft zum Wohle aller zugänglich machen. Die Medien und deren Qualität sind aufgrund ihrer Rolle für die Demokratie besonders wichtig. Für uns als EPFL ist es besonders faszinierend, zu ihrer Innovationsfähigkeit beitragen und mit ihnen lernen zu können.»
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