Der Druckmarkt befindet sich europaweit seit mehreren Jahren in einer schwierigen Lage. Der Verlust mehrerer bedeutender Druckaufträge in den letzten Monaten sowie generell rückläufige Volumina haben die angespannte wirtschaftliche Situation von Swissprinters zusätzlich verschärft. Wirtschaftlich stabile Zukunftsaussichten sind nicht mehr gewährleistet. Swissprinters plant daher, den Druckbetrieb per Ende September 2024 einzustellen.
Das Unternehmen sieht sich derzeit nicht in der Lage, das laufend angepasste Betriebsmodell weiter zu optimieren. Zuletzt wurden im Sommer 2023 Anpassungen an der Druck-Infrastruktur vorgenommen, um auf den rückläufigen Trend zu reagieren. Auch mit weiteren Kostenmassnahmen kann der sich verschärfenden Marktsituation nicht mehr entgegengewirkt werden.
Von der beabsichtigten Betriebseinstellung wären alle Mitarbeitenden von Swissprinters betroffen, wobei die definitive Zahl der zu entlassenden Mitarbeitenden erst nach Abschluss des Konsultationsverfahrens feststehen wird. Das Konsultationsverfahren mit der Belegschaft von Swissprinters wird heute eröffnet. Die Mitarbeitenden würden bis zur Betriebsschliessung Ende September 2024 weiterbeschäftigt werden. Im Rahmen des bestehenden Sozialplans könnte ein Teil des Stellenabbaus über Frühpensionierungen aufgefangen werden.
Swissprinters mit Sitz in Zofingen gehört den beiden Medienunternehmen Ringier (70 Prozent) und NZZ (30 Prozent) und beschäftigt derzeit 144 festangestellte Mitarbeitende. Swissprinters produziert hochwertige Druckprodukte wie Zeitschriften, Broschüren und Kataloge im Heatset-Verfahren. Die Erfüllung der Produktionsaufträge ist bis September 2024 gewährleistet.
Für bestehende Kundenbeziehungen sollen Anschlusslösungen gefunden werden. Insbesondere für die Zeitschriften der Ringier- und NZZ-Gruppe wird neben einer nationalen auch eine internationale Ausschreibung vorbereitet. Dies ist erforderlich, da in der Schweiz nach der geplanten Stilllegung von Swissprinters nicht ausreichend Kapazitäten für die Produktion der Zeitschriften vorhanden sind.
Für die Mieter von Swissprinters-Büroräumlichkeiten ändert sich durch die beabsichtigte Einstellung des Druckbetriebs nichts.
Alexander Theobald, CEO und Verwaltungsratspräsident Swissprinters AG: «Ich bedaure sehr, dass eine Weiterführung des Swissprinters-Betriebes derzeit nicht wirtschaftlich möglich ist. Wir setzen alles daran, um für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine bestmögliche Lösung zu finden.»
Michael Ringier, Verwaltungsratspräsident Ringier AG: «Ringier blickt auf eine 190-jährige Unternehmensgeschichte zurück, die in Zofingen mit einer Druckerei begann. Es wäre das Ende einer Ära und damit ein für uns emotionales Thema. Ich bedaure die beabsichtigte Schliessung sehr. Wir bleiben dem Standort Zofingen eng verbunden: Der Hauptsitz der Ringier AG ist und bleibt Zofingen. 122 Ringier-Mitarbeitende sind vor Ort beschäftigt.»
Arealentwicklungsprojekt in Zofingen
Das laufende Arealentwicklungsprojekt auf dem Gelände von Swissprinters wird durch die
geplante Betriebsschliessung nicht beeinträchtigt. Neue Möglichkeiten, die sich aufgrund der beabsichtigten Betriebsschliessung ergeben, werden im Rahmen des Projekts geprüft.
Marc Walder, CEO der Ringier AG: «Als Hauptsitz hat Zofingen für die Ringier AG eine besondere Bedeutung und die weitere Stärkung des Innovationsstandortes Zofingen ist uns ein zentrales Anliegen. Wir erarbeiten mit dem Stadtrat Optionen, wie der Innovationsstandort Zofingen auf dem Swissprinters-Areal weiter gestärkt werden kann.»
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