– EBITDA zweistellig erhöht um 16,8% auf CHF 96,1 Mio. – Vorjahr CHF 82,3 Mio.
– Rund 61% des EBITDA bereits aus digitalen Geschäften – Vorjahr knapp 50%.
– EBITDA-Marge von 8,3% (Vorjahr) erfolgreich auf 10,2% gesteigert.
– Umsatz mit CHF 946,0 Mio. vor allem währungs- und transaktionsbedingt
leicht unter Vorjahresniveau (-4,3%).
– Digitalanteil am Umsatz ausgebaut auf 36,6% – Vorjahr 32,1%.
– Die neuen Joint Ventures Ringier Axel Springer Schweiz und Admeira sind
erfolgreich ins Geschäftsjahr 2016 gestartet.
Die konsequent umgesetzte Diversifikations-Strategie hat sich für Ringier auch im Geschäftsjahr 2015 bezahlt gemacht: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte gegenüber dem Vorjahr um 16,8 Prozent auf 96,1 Millionen Franken erhöht werden. Die EBITDA-Marge wurde damit von 8,3 Prozent im Vorjahr auf neu 10,2 Prozent gesteigert. Die positive Entwicklung ist überwiegend auf die digitalen Geschäftseinheiten zurückzuführen. Rund 61 Prozent des EBITDA stammen mittlerweile bereits aus digitalen Geschäften. Im Vorjahr waren es noch knapp 50 Prozent. Ringier konnte damit seine Position als digitalisiertes und diversifiziertes Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr weiter stärken. Nebst den mehr als 140 Publikationen gehören gruppenweit mittlerweile rund 160 digitale Plattformen sowie mehr als 70 mobile Applikationen zum Medienunternehmen.
Der Jahresumsatz für 2015 liegt mit 946,0 Millionen Franken leicht unter Vorjahresniveau, was im Wesentlichen auf die Währungsumrechnungen der ausländischen Abschlüsse zurückzuführen ist. Ohne diese Effekte und die Desinvestitionen blieb der Umsatz konstant. In der Schweiz und Deutschland stiegen die Umsätze um 3,6 Prozent. Der Jahresgewinn beträgt 11,3 Millionen Franken und fällt insbesondere aufgrund der konsequenten Erschliessung neuer Märkte und Produkte tiefer aus als im Vorjahr, zudem konnte im Vorjahr von Desinvestitionseffekten profitiert werden.
«Die Transformation der Medienindustrie geht weiter. Zeitungen und Zeitschriften verlieren Leser – und sie verlieren Werbung, ein globaler und irreversibler Trend. Die von Ringier initiierte und konsequent verfolgte Diversifikations- und Digitalisierungs-Strategie hat zum Ziel, weniger vom Kerngeschäft – also von Zeitungen und Zeitschriften – abhängig zu sein. Es wurden seit 2008 in hohem Tempo neue Ertragsquellen in neuen Geschäftsfeldern erschlossen: die digitalen Marktplätze, eCommerce, Ticketing, Radio oder die Sportvermarktung. Das Ergebnis dieser Strategie ist erfreulich: wurden 2011 noch 0,1 Prozent des operativen Ergebnisses (EBITDA) mit digitalen Geschäften erwirtschaftet, so waren es 2015 bereits rund 61 Prozent. Damit ist Ringier bestens aufgestellt für die Zukunft.»
Ringier CEO Marc Walder
Zu den Bereichen:
2015 stand für Ringier Digital Schweiz erneut im Zeichen des Wachstums der führenden Schweizer Online-Marktplätze. Das Ringier Digital-Portfolio gewinnt seine Stärke durch den Mix aus etablierten Classified-Geschäftsmodellen, an Bedeutung gewinnenden eCommerce-Portalen und Investitionen in junge Digital-Venture-Beteiligungen.
Die Online-Marktplätze der Scout24- und der JobCloud-Gruppe konnten ihre führenden Marktpositionen weiter ausbauen. In allen vertikalen Märkten (Automobil-, Immobilien- und Stellenmarkt) wurde das klassische Angebot der Online-Kleinanzeigen systematisch durch ergänzende Dienstleistungen ausgebaut.
Bei AutoScout24.ch stand der weitere Ausbau der Dienstleistungen rund um die Vermarktung von Neuwagen im Fokus. Von den rund 160’000 Angeboten auf der Plattform waren bereits rund ein Viertel Neuwagen, die beim jeweiligen Händler direkt gekauft werden können.
Ebenfalls sehr erfolgreich konnten sich ImmoScout24.ch und Anibis.ch weiterentwickeln. Beide Portale erzielten auch 2015 signifikante Reichweitenzuwächse und erhöhten die Zahl der Angebote in einzelnen Segmenten substantiell.
Im eCommerce-Markt konnte mit der strategischen Akquisition von MyStore.ch, dem führenden Flashsales-Anbieter in der Romandie, die starke Marktstellung zusammen mit DeinDeal.ch auf die ganze Schweiz ausgedehnt werden. Durch die geplante Zusammenführung der beiden Plattformen ergeben sich wesentliche Synergien. Neben dem bereits sehr gut etablierten Geschenkeportal Geschenkidee.ch entsteht damit ein weiterer «local champion». Mit dem Verkauf der Beteiligung an Qualipet Digital hat sich Ringier aus dem Nischenbereich «Tierfutter und Tier-Accessoires» zurückgezogen.
2015 erfolgte die Gründung der Ringier Digital Ventures AG mit dem Ziel, junge aufstrebende Consumer-Internet-Startups mit Kapital, Medienreichweite und Know-how zu unterstützen. Der breit gefächerte Einsatz von Ringier Medienleistungen hat sich dabei bewährt. Mit Verkaufen.ch, Campanda.com, Movu.ch, Weinclub.com, Foodarena.ch, Pamono.com konnte in kurzer Zeit ein vielversprechendes Portfolio aufgebaut werden. Es ist das erklärte Ziel, pro Jahr rund sechs Investments zu tätigen.
Im Bereich Publishing Schweiz agierte Ringier mit seinen Publikationen auch 2015 aus einer Position der publizistischen Stärke mit hoher Akzeptanz bei Lesern, Nutzern und Werbekunden. Die Blick-Gruppe konnte 2015 ihre starke Position im Schweizer Medienmarkt behaupten. Der Blick ist mit 598’000 Lesern weiterhin die meistgelesene Bezahlzeitung der Schweiz (MACH Basic 2016-1) und mit einer Gesamtreichweite von 2,33 Millionen Usern pro Woche erreichen die Blick-Produkte jeden Zweiten in der Deutschschweiz. Besonders dynamisch entwickelte sich 2015 das Webvideo-Angebot der Blick-Gruppe: die Zahl der abgerufenen Videos stieg von 60 Millionen im Jahr 2014 auf über 175 Millionen im Jahr 2015.
Bei den Ringier-Zeitschriften Schweiz wirkte sich die Neu-Konzeption und der neue Erscheinungstermin der Schweizer Illustrierte vom Freitag positiv auf die Abo-Auflage aus und die Frauen-Magazine werden neu aus der im Juni kreierten Fashion Factory produziert. Sämtliche Rekorde bricht weiterhin die Schweizer LandLiebe (mit aktuell 627’000 Lesern), deren Marke 2016 weiter ausgebaut wird mit LandLiebe-Kursen, -Reisen, -Büchern etc. – und deren Redaktion aufs Land zieht.
Das im September 2015 unterzeichnete und im Januar 2016 operativ gestartete Gemeinschaftsunternehmen zwischen Ringier und Axel Springer Schweiz, die Ringier Axel Springer Schweiz AG, ist ein klares Bekenntnis zur weiterhin substanziellen Bedeutung des publizistischen Geschäftes bei Ringier. Das Portfolio der Ringier Axel Springer Schweiz AG umfasst sämtliche Deutschschweizer und Westschweizer Zeitschriftentitel (sowie auch die Zeitungen LeTemps und Handelszeitung) von Ringier und Axel Springer Schweiz und bietet eine hervorragende Grundlage für den digitalen Ausbau der darin enthaltenen bekannten und starken Marken. Gemeinsamer Standort des von Ringier vollkonsolidierten Joint Ventures wird ab 2017 der moderne Medienpark in Zürich-West sein.
Ringier Romandie konnte am 4. Mai 2015 in Lausanne den gemeinsamen Newsroom von Le Temps und L’Hebdo beziehen und dank der Annäherung an die Wochentitel der Ringier Axel Springer Schweiz AG (Bilanz, Handelszeitung) werden hier 2016 Synergien genutzt werden können.
Bei den Druckereien konnte sich Ringier Print Adligenswil in einem rückläufigen Markt klar behaupten. Unter anderem trug das Wahljahr 2015 merklich zum erfreulichen Geschäftserfolg bei. Auch Swissprinters in Zofingen übertraf dank einer Vielzahl von Massnahmen die definierten Ziele und schloss mit einem erfreulichen Resultat ab.
Trotz einer weiteren Verbesserung des Ergebnisses und einer Steigerung der Verkaufszahlen am Kiosk hat sich Ringier entschieden, die beiden Qualitätstitel Cicero und Monopol in Deutschland per 1. Mai 2016 im Rahmen eines Management-Buy-out in neue Hände zu übergeben. Dies, obwohl es kostengünstigere Varianten gegeben hätte. Zentral war aber, dass für die beiden Magazine die bestmögliche Zukunft geschaffen werden konnte.
Innerhalb des Geschäftsbereiches Entertainment Schweiz konnte sich Radio Energy erstmals an die Spitze der Schweizer Privatradiostationen setzen: zusammen erreichen die drei Energy-Sender in Basel, Bern und Zürich täglich 514’000 Hörer. Energy ist heute eine News- und Entertainment-Marke, die auch digital stark präsent ist: Die Energy-App ist auf 2 Millionen Geräten zu finden und auf Facebook erreicht die Marke 326’000 Fans. Eine der Stärken von Energy sind die grossen Events wie Energy Air in Bern, die Energy Fashion Night, Energy Stars For Free sowie Energy Now, das TV-Format auf ProSieben Schweiz und EnergyTV. Mit dem Umzug an die Dufourstrasse hat Energy Zürich ein neues, topmodernes Studio erhalten und es kam die Café-Bar The Studio dazu.
Die Beteiligung an Sat.1 Schweiz führte 2015 zu erfreulichen Ergebnissen. Lokale Content-Formate wie LandLiebe TV unterstützten diese Entwicklung. TF1 Suisse entwickelte sich besser als der Gesamtmarkt, für TMC und NT1 konnten neue Werbefenster aufgebaut werden und im Herbst wurde die Vermarktung von S1 übernommen.
Ticketcorner ist auch im Jahr 2015 die stärkste digitale Retail-Marke der Schweiz – dies ergab die Studie Brand Asset Valuator von Young&Rubicam. Dank wichtigen Neukunden sowie langjährigen Partnerschaften ist das Volumen im Kerngeschäft weiter gewachsen und die Zahl der Verkäufe konnte auf 9,6 Millionen Tickets gesteigert werden. 2015 konnten gleich mehrere Innovationen lanciert werden, so die topmoderne Live Event App für Veranstalter, Venues und Clubs sowie die neu konzipierte, grösste Schweizer Skiplattform.
Die InfrontRingier Sports & Entertainment Switzerland AG hat 2015 ihre Position als grösste Sportvermarktungs-Agentur der Schweiz ausgebaut. So startete im Juni die erste Tour de Suisse unter der Schirmherrschaft von InfrontRingier und für viel Bewegung sorgte auch der B2RUN Schweizer Firmenlauf mit 14’000 Läufern an bereits sechs Austragungsorten. Der wiederbelebte Swiss Ice Hockey Cup mit dem SC Bern als erstem Gewinner sowie die 360 Spiele der Swiss Football League waren nicht nur ein Vermarktungserfolg, sondern begeisterten auch rund 2,3 Millionen Fussball-Fans.
Das Festival Moon & Stars auf der Piazza Grande konnte 2015 an acht Konzertabenden wiederum über 50’000 Zuschauer aus der ganzen Schweiz und aus dem benachbarten Ausland in Locarno versammeln.
Ringier Osteuropa ist mit grossen Schritten Richtung Digitalisierung unterwegs. Der digitale EBITDA-Anteil des Joint Ventures Ringier Axel Springer Media AG belief sich im Jahr 2015 auf 53,1 Prozent, und die digitalen Umsatzerlöse erreichten 37,1 Prozent. Das Gemeinschaftsunternehmen Ringier Axel Springer Media ist in Polen, Ungarn, der Slowakei und in Serbien führend im Segment der Boulevardzeitungen. Das Medienangebot umfasst aktuell rund 300 digitale und gedruckte Angebote. In allen vier Ländern gehören die Angebote zur Spitzengruppe im Markt.
In Polen werden mit der Online-Gruppe Onet 70,6 Prozent der Internetnutzer des Landes erreicht. Mit Fakt, als grösster Kaufzeitung, und Przeglad Sportowy, als einziger nationaler Sporttageszeitung des Landes, ist die Ringier Axel Springer Media AG der grösste Zeitungsverlag Polens. Darüber hinaus ist Media Impact Polska die grösste Vermarktungsorganisation auf dem polnischen Markt.
Das Portfolio von Ringier Axel Springer Media in Ungarn setzt sich aus Titeln mit starker Position in ihren Bereichen und guter Digitalisierungsperspektive zusammen, die vor allem das Boulevard- und Frauensegment inklusive der führenden Boulevardmarke Blikk umfassen. Besonders erfreulich entwickelte sich das führende Jobportal Profession.hu, das 2015 gekauft wurde.
In der Slowakei ist Azet.sk das führende Internetportal und erreicht 82,3 Prozent der Internetnutzer. Die führende Position im Printgeschäft basiert weitgehend auf der Markenfamilie Nový Čas, bestehend aus zwei Zeitungen und vier Magazinen. Die gleichnamige Boulevardzeitung ist – gemessen an der verkauften Auflage – mit einem Anteil von 39,6 Prozent die grösste Zeitung des Landes. Insgesamt gibt Ringier Axel Springer Media in der Slowakei neun Zeitschriften heraus.
In Serbien ist Ringier Axel Springer Media mit drei Zeitungen, fünf Magazinen und den zugehörigen Internetangeboten das Verlagshaus mit der grössten Gesamtauflage und -reichweite. Mit Alo! und Blic stellt das Gemeinschaftsunternehmen auch in Serbien die grössten Boulevardzeitungen und Online-Portale mit hoher Reichweite. Ausserdem wurde nach dem Vorbild der Vermarktungsorganisation Media Impact Polska ebenfalls Media Impact in Serbien lanciert.
Ringier Rumänien hatte ein sehr erfolgreiches Jahr 2015. Die Digitalisierung wurde auf mehreren Ebenen intensiv vorangetrieben: So ist die führende rumänische Boulevard-Online-Seite Libertatea.ro mittlerweile die Nummer 1 aller Webseiten in Rumänien. Unica.ro ist das führende Lifestyle-Frauenportal im Land. Ebenfalls erfreulich entwickelten sich die Online Classifieds Portale: Das Stellenportal Ejobs.ro konnte seine Marktposition ausbauen. Mit Imobiliare.ro gehört seit 2016 auch das führende Immobilienportal zum Portfolio.
Ringier Afrika verzeichnete erneut in allen fünf Ländern grosses Wachstum. Dies zeigt sich sowohl in einer Steigerung des Umsatzes um 250 Prozent gegenüber Vorjahr als auch durch den Ausbau der marktführenden Positionen der bestehenden Plattformen. Ringier Africa beschäftigt mittlerweile bereits 250 Mitarbeitende. 2015 etablierten sich alle Portale von Ringier Afrika als Nummer 1 oder 2 im jeweiligen Markt. Zusätzlich kamen mehrere erfolgversprechende Produkte zum Portfolio hinzu.
Der Fokus für Ringier Asien lag im vergangenen Jahr auf der Modernisierung, Konsolidierung und Stärkung der Marktposition als digitales Medienunternehmen. Mit dem Verkauf von einigen Geschäftsfeldern in China und den Philippinen kann sich Ringier Asia jetzt auf seine wichtigsten Aktivitäten in China und Vietnam konzentrieren. Ein Highlight des Jahres für Ringier in Asien war der Einstieg in die Medienlandschaft von Myanmar mit dem erfolgreichen Launch des Newsportals Duwun.com.mm.
Kennzahlen der Ringier AG
2013in Mio CHF | 2014in Mio CHF | 2015in Mio CHF | |
---|---|---|---|
Umsatz nach Regionen Total | 1026.3 | 988.5 | 946.0 |
Schweiz und Deutschland | 595.5 | 611.1 | 632.8 |
Print Schweiz | 115.2 | 110.1 | 109.2 |
Osteuropa | 289.5 | 241.1 | 183.9 |
Asien und Afrika | 26.1 | 26.2 | 20.1 |
EBITDA | 123.1 | 82.3 | 96.1 |
EBITDA-Marge | 12.0 % | 8.3 % | 10.2 % |
Jahresgewinn nach Steuern | 26.5 | 21.4 | 11.3 |
Investitionen | 70.0 | 359.8 | 105.3 |
Ringier AG, Corporate Communications