18.04.12

Ringier in 2011 mit solidem Konzernergebnis weiter auf Transformationskurs

  • Strategie weiter konsequent umgesetzt und rund 100 Millionen CHF in neue Beteiligungen und Partnerschaften investiert, wie DeinDeal, jobs.ch, InfrontRingier oder Edipresse Rumänien
  • Solides EBITDA trotz neuer Geschäfte mit Anlaufverlusten, schwierigen Werbe- und Druckmärkten und eines starken Schweizer Frankens
  • Umsatz bereinigt um Sondereffekte liegt auf Vorjahresniveau
  • Anteil der Digitalerlöse deutlich gesteigert
  • 2012 will Ringier durch strategische Investitionen weiter diversifizieren und das Verlagsgeschäft stärken.

Ringier, das grösste international operierende Schweizer Medienunternehmen, hat 2011 seinen Transformationskurs fortgesetzt und trotz eines anspruchsvollen Marktes mit 64 Millionen Schweizer Franken ein solides EBITDA erzielt. Der Konzernumsatz blieb zwar mit 1,147 Milliarden Schweizer Franken leicht hinter Vorjahr zurück, bewegt sich aber – bereinigt um Sondereffekte wie den starken Schweizer Franken oder den Einbruch im Druckgeschäft – auf Vorjahresniveau. Erfreulich ist das anhaltende Wachstum im Digital- und Entertainmentbereich, das auch über vielversprechende Akquisitionen erzielt wurde. Der Anteil der digitalen Erlöse ist konzernweit auf fast 14 Prozent gestiegen, in der Schweiz beträgt er nun sogar über 20 Prozent. 2012 will Ringier durch strategische Investitionen weiter diversifizieren und das Verlagsgeschäft stärken.

Die Ringier Gruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 ein solides, gegenüber dem Vorjahr jedoch reduziertes EBITDA von 64 Millionen Franken erzielt (Vorjahr 115 Millionen Franken – darin waren auch die Sondereffekte durch die Formierung von Ringier Axel Springer Media enthalten). Mit 1,147 Milliarden Franken erzielte die Ringier Gruppe 2011 einen Umsatz, der hinter Vorjahreswert zurück blieb (-9 Prozent).

Ringier CEO Marc Walder: «Wir dürfen mit dem Geschäftsjahr 2011 zufrieden sein: Unsere Strategie greift, und wir setzen die schnelle Entwicklung von Ringier zu einem Medienhaus mit diversifizierter Wertschöpfungskette fort. Umsatz und Gewinn sind 2011 tiefer als 2010, dies hat drei Gründe: Erstens der Einbruch im Druckgeschäft. Zweitens der starke Schweizer Franken, den wir als international agierendes Unternehmen schmerzhaft spüren. Und drittens die europaweite konjunkturelle Abkühlung ab Mitte 2011. In den kommenden Jahren wird Ringier weiter diversifizieren – und gleichzeitig das Verlagsgeschäft stärken.»

Das Gesamtergebnis reflektiert die Dynamik der weltweiten Veränderungen in den Medienmärkten und die im vergangenen Jahr erneut gestiegene Verunsicherung im europäischen wirtschaftlichen Umfeld. So trug die optimistische Grundstimmung zu Beginn des Jahres nicht lange genug, und die konjunkturelle Abkühlung ab Mitte 2011 führte zu einem Rückgang der Erlöse, die kostenseitig nicht vollständig kompensiert werden konnten.

Investitionsstrategie auch in schwierigem Umfeld konsequent weiter geführt

Die starke Aufwertung des Schweizer Frankens, insbesondere gegenüber anderen europäischen Währungen, hat sich auf den in Franken konsolidierten Jahresumsatz und das EBITDA der Gruppe deutlich negativ ausgewirkt. Bereinigt um diese Wechsel-kurseffekte zeigen Gesamtumsatz und EBITDA der Ringier Gruppe ein deutlich positiveres Bild. Das im Vergleich zu Vorjahr tiefere EBITDA-Niveau widerspiegelt neben den erschwerten Marktbedingungen auch die konsequente Investitions- und Transformationsstrategie der Ringier Gruppe. 96 Millionen Franken hat Ringier im vergangenen Jahr in neue Produkte und Märkte investiert.

Digital- und Entertainmentgeschäft gewachsen, auch dank spannender Akquisitionen

Ringiers Umsatzentwicklung ist eine deutliche Bestätigung der strategischen Ausrichtung auf Diversifizierung und den Ausbau des Geschäfts mit digitalen Medien. Dessen Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich um 19 Prozent gesteigert werden. Im publizistischen Kerngeschäft mit Zeitungen und Magazinen haben dagegen zurückgehende Werbeerlöse die Umsatzentwicklung beeinträchtigt. Das Zeitungs- und Zeitschriftengeschäft verzeichnete einen durchschnittlichen Rückgang der Anzeigen-erlöse um 15 Prozent. Die Drucksparte musste eine deutliche Verminderung ihres Geschäftsvolumens im harten europäischen Wettbewerb hinnehmen, in dem die Stärke des Schweizer Frankens eine zusätzliche Belastung darstellte. Die Veränderung in Ringiers Geschäftsportfolio zeigt sich in der Umsatzstruktur: Während der Anteil der Druckdivisionen auf 21 Prozent des Gesamtumsatzes (Vorjahr 23 Prozent) zurückging, stieg der Anteil der Digitalerlöse von 10 auf rund 14 Prozent. Dazu haben neben der dynamischen Entwicklung bestehender Aktivitäten auch verschiedene Akquisitionen beigetragen. Die Vertriebs- und Anzeigenerlöse repräsentieren mit 28 Prozent beziehungsweise 24 Prozent vom Gesamtumsatz jedoch weiterhin den grössten Teil des Geschäfts. Auch der Bereich Entertainment hat sich umsatzseitig sehr gut weiterentwickelt und wächst planmässig zu einer tragenden Säule von Ringiers strategischen Geschäftsportfolios heran. Das gilt auch für den Bereich Digital Business, in dem zahlreiche neue Aktivitäten gestartet und bestehende weiterentwickelt wurden.
 


LÄNDERINFORMATIONEN

Heimmarkt Schweiz mit gutem Kerngeschäft, starker Franken beeinträchtigt Auslands- und Drucksparte


Im Bereich Schweiz und Deutschland (exkl. Druckgeschäft) konnte Ringier mit 610 Millionen Franken ein befriedigendes Ergebnis erzielen. Rund 65 Prozent des Umsatzes wurden 2011 im traditionellen Kerngeschäft mit Zeitungen, Zeitschriften, Druckereien und Online-Portalen erwirtschaftet. Die Blick-Gruppe übertraf in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld deutlich die Erwartungen.

Diese erfreuliche Entwicklung ist auf das starke Anzeigenwachstum der Gratiszeitung
Blick am Abend zurückzuführen. Im Zeitschriftenbereich, der eine stabile Umsatzentwicklung verzeichnete, konnte ein Teil der weiterhin hohen Gewinne für neue Line Extensions und insbesondere für die sehr erfolgreiche Neulancierung des Magazins LandLiebe eingesetzt werden. Von diesen Investitionen dürfen mittelfristig deutlich positive Ergebnisbeiträge erwartet werden.

2011 ging auch die Ausweitung der publizistischen Inhalte auf digitalen Plattformen weiter. Allein die Blick-Gruppe erweiterte ihr Repertoire an Apps um vier weitere Applikationen. Über alle elf Apps der Blick-Gruppe hinweg wurde die stolze Download-Zahl von einer Million erreicht. Das Online-Portal Blick.ch ist mit mehr als 40 Millionen Visits und 518 Millionen Page Impressions (Januar 2012) die unangefochtene Nummer-eins-Newsplattform der Schweiz. Das Schweizer Illustrierte eMagazin schaffte es ins Ranking der weltweit zehn besten iPad Apps.

Auch in der Romandie konnten die Ringier Publikationen zulegen, allen voran L’illustré. Ringier Romandie vermarktet zudem seit Herbst 2011 mit sehr grossem Erfolg das Werbefenster des grössten französischen Privatsenders TF1 für die Schweiz.

Bereits 23 Prozent des Schweizer Umsatzes konnten 2011 aus dem Geschäftsbereich Digital Business erwirtschaftet werden. Im Sommer erwarb Ringier 60 Prozent der führenden Schweizer Group-Buying-Plattform deindeal.ch. Im Februar tätigte Ringier über Scout24 Schweiz die strategische Beteiligung am führenden Schweizer Stellenportal jobs.ch. Scout24 Schweiz ist nun mit 15 Prozent an jobs.ch beteiligt. Im Mai ging zudem der neue eShop der Qualipet Digital AG mit mehr als 10‘000 Produkten online.

Und auch die Entertainment-Geschäftsfelder entwickelten sich positiv: Ticketcorner wuchs punkto Umsatz und Gewinn, und das Sportvermarktungsunternehmen InfrontRingier sicherte sich unter anderem die Marketing- und Sportrechte an der Fussball Super-League, am Schweizer Radsport und prüft eine mögliche Schweizer Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2022.

In Deutschland behaupteten sich Cicero und Monopol gut im hart umkämpften Leser- und Werbemarkt. Beide Zeitschriften sind in ihrem jeweiligen Lesersegment gut positioniert und bedienen eine anspruchsvolle Zielgruppe. Im August übernahm Ringier Publishing Deutschland die Zeitschrift Literaturen vom Friedrich Berlin Verlag.

Swissprinters sah sich im Jahr 2011 mit einer schwierigen Marktsituation konfrontiert. Der zunehmende Volumenrückgang im Drucksektor sowie die geringen Gewinnmargen belasteten die Ertragslage der Betriebe trotz einer durchschnittlichen Auslastung von knapp 100 Prozent. Erschwert wurde die Situation durch den starken Franken und den damit verbundenen Verlust von Druckaufträgen an das europäische Ausland. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen seine Geschäftsstrategie an die sich wandelnden Marktbedingungen angepasst und einige zukunftsgerichtete Veränderungen vorgenommen. So musste Swissprinters im Oktober die Schliessung des Betriebs in St.Gallen per 30. Juni 2012 ankündigen.

Bereits 2010 investierte die Swissprinters in eine neue 72-Seiten-Anlage und schaffte damit die Voraussetzung für ihre Ausrichtung auf die industrielle Druckproduktion. Der Fokus liegt dabei auf dem Rollenoffsetbetrieb und der Erhöhung der Produktivität durch Automatisierung. Auch 2011 verfolgte das Unternehmen diese Strategie konsequent weiter. Dies führte zu dem Entscheid, den für kleinere Auflagen relevanten Bogenoffsetdruck in der Deutschschweiz zukünftig nicht mehr direkt anzubieten. Die Bogenoffset-Aktivitäten verkaufte Swissprinters im Zuge dessen an ein Partnerunternehmen im Raum Zürich. Auch seine Direct-Marketing-Leistungen passte das Unternehmen per Ende 2011 an die Anforderungen im Bereich der grossen Volumen an. Swissprinters wird damit künftig mit je einem Standort in der Deutsch- und Westschweiz vertreten sein. Mit diesen Veränderungen und einer klaren Ausrichtung wappnet sich das Unternehmen für die zukünftigen Anforderungen des Marktes.

Im hart umkämpften Zeitungsmarkt schaffte es Ringier Print Adligenswil, sich mit innovativen und kreativen Lösungsansätzen auch 2011 erfolgreich weiterzuentwickeln. Durch zusätzliche Einzelaufträge und einem rigorosen Kostenmanagement konnte der Umsatz von Ringier Print Adligenswil auf Vorjahresniveau gehalten werden. Ausserdem nimmt die Ringier Zeitungsdruckerei als erste der Schweiz am Myclimate-Programm für Klimaschutz teil.

Im Bereich Central Europe konnte Ringier 2011 ein Umsatz von 274 Millionen Franken erwirtschaften. Er setzt sich zusammen aus den Beiträgen von Ringier Ungarn und Ringier Rumänien, sowie aus 50 Prozent der Umsätze von Ringier Axel Springer Media, des Joint Ventures mit dem deutschen Medienhaus Axel Springer.

In Ungarn konnten wir die kartellrechtliche Freigabe der Zusammenführung unserer Geschäfte mit denen unseres Partners Axel Springer noch nicht erreichen und hatten eine deutliche Beeinträchtigung unseres Geschäfts durch die schwierige wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu verzeichnen.

Besonders positiv haben sich trotz des starken Konjunktureinbruchs die Geschäfte in Rumänien entwickelt. Die Akquisitionen von Edipresse Rumänien, neu lancierte Geschäftsmodelle und ein erfolgreiches Kostenmanagement führten zu einer deutlichen Ergebnissteigerung im Vergleich zum Vorjahr.

Die Ringier Axel Springer Media AG gehört zu den führenden Multimediaunternehmen in Osteuropa. Durch die Bündelung der Geschäftsfelder von Ringier und Axel Springer in Polen, Tschechien, der Slowakei und Serbien ist das Unternehmen jeweils Marktführer im Boulevard-Bereich und einer der grössten Magazinherausgeber in der Region. Die Digitalisierungsstrategie wurde auch im Berichtsjahr weiter vorangetrieben. Der Gesamtumsatz der Ringier Axel Springer Media AG belief sich im Rechnungsjahr 2011 auf 332 Millionen Franken, wovon 50 Prozent in den Umsatz von Ringier konsolidiert wurden. Im Vorjahr wurden insgesamt 379 Millionen Franken erwirtschaftet. Die Gründe für den Umsatzrückgang sind vor allem im starken Schweizer Franken zu sehen.

Besonders aktiv war Ringier Axel Springer Media in der Slowakei, einerseits durch die Übernahme des führenden Onlineportals azet.sk im Dezember 2010, andererseits mit der Schaffung eines integrierten Newsrooms. Die Boulevardzeitung NOVY CAS ist mit einem Marktanteil von 43 Prozent die grösste Zeitung des Landes. Eine sehr erfreuliche Entwicklung verzeichnen auch die Frauenmagazine.

In Serbien erwarb das Joint Venture im März 2011 die Lizenz der weltweit führenden Autozeitschrift AutoBild. Ringier Axel Springer Serbien gelang es dadurch, sich dank der verkauften Auflage die führende Position im Segment zu sichern. Die Boulevard-Zeitung Blic blieb auch 2011 die meistgelesene Zeitung in Serbien, Blic Zena die grösste Frauenzeitschrift des Landes, und das Boulevardmagazin ALO! konnte seine Auflage und Reichweite erneut steigern. Im digitalen Bereich ist blic.rs weiterhin das führende Newsportal Serbiens.

In Tschechien ist Ringier Axel Springer das grösste Verlagshaus des Landes. Besonders erfolgreich zeigte sich im Jahr 2011 die Entwicklung der grössten Boulevard-Zeitungen des Landes, BLESK und AHA! – gemeinsam übertrafen sie mit einer Reichweite von 51 Prozent erstmals die Reichweiten aller anderen Tageszeitungen. Die Sonntagszeitung Nedelni BLESK verzeichnete im Jahr 2011 die grösste Reichweite unter den tschechischen Sonntagszeitungen. Ausserdem wurden fünf integrierte Newsrooms entwickelt und in Betrieb genommen.

Auch in Polen ist Ringier Axel Springer Media der grösste Zeitungsverlag des Landes. Fak, die bekannteste Boulevardzeitung Polens, blieb die grösste Tageszeitung des Landes. Im August übernahm Ringier Axel Springer Polen die Lizenz zur Herausgabe der polnischen Ausgabe des Automagazines Top Gear unter Lizenz der britischen BBC. Mit Fakt und Przeglad Sportowy, einer nationalen Sportzeitung, erreicht das Unternehmen – gemessen an der verkauften Auflage – einen Marktanteil um 36 Prozent bei den nationalen Tageszeitungen.

Im Geschäftsbereich Asia Pacific mit Ringier China, Ringier Vietnam und Ringier Trade Media erzielte Ringier Umsätze von 43 Millionen Franken.

Das Umfeld für das Mediengeschäft und insbesondere für Printprodukte war auch in China im Jahr 2011 von der allgemein durchzogenen Wirtschaftslage beeinflusst. Die Werbeumsätze blieben weiterhin unter Druck. Trotz dieser Vorzeichen setzte Ringier China 2011 die Optimierung des bestehenden Print-Magazin-Bereichs fort und vermochte erfreulicherweise das Wachstum der digitalen Umsätze um über 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu steigern.

Mit einer deutlichen Umsatzsteigerung schlossen die Fachzeitschriften von Ringier Trade Media das Rechnungsjahr 2011 erfreulich ab. Begünstigt durch die gute wirtschaftliche Situation in der Fertigungsbranche gelang den 25 chinesischen Fachzeitschriften von Ringier Trade ein Wachstum im zweistelligen Bereich, den vier asiatischen Magazinen (South East) sogar von über einem Drittel. Auch das digitale Geschäft von Ringier Trade entwickelt sich dank des Portals industrysourcing.com positiv. Mittlerweile sind zudem acht verschiedene Apps für iPhone und iPad erhältlich, die den Usern die 32 Magazine virtuell näherbringen.

In Vietnam reagierten viele Unternehmen zurückhaltend mit Investitionen in neue Projekte auf die Wechselwirkung zwischen Wachstum und Inflation. Ringier Vietnam konnte sich trotz dieser eher negativen Einflüsse weiter erfolgreich entwickeln. Durch die Ergänzung des Portfolios mit der Lizenzausgabe der ELLE vermochte Ringier Vietnam den Gesamtumsatz im Rechnungsjahr nahezu zu verdoppeln.

Ringier Corporate Communications