05.08.17

«Europapreis für politische Kultur 2017» geht an Margrethe Vestager

Der mit 50'000 Euro dotierte «Europapreis für politische Kultur» geht 2017 an die dänische EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Der Preis wird alljährlich von der Hans Ringier Stiftung verliehen und am Samstag, 5. August, in Ascona übergeben. Die bisherigen Preisträger waren Jean-Claude Juncker, Boris Tadić, Jürgen Habermas, Pascal Lamy, Jean-Claude Trichet, Hans-Dietrich Genscher, Donald Tusk, Wolfgang Schäuble, Heinrich August Winkler, Mario Draghi und Frank-Walter Steinmeier.

Am Samstagabend, den 5. August 2017, wurde Margrethe Vestager in Ascona mit dem «Europapreis für politische Kultur» der Hans Ringier Stiftung ausgezeichnet. Gastgeber Frank A. Meyer erklärt, welche Beweggründe zur Wahl von Margrethe Vestager geführt haben: «Margrethe Vestager hat Europa begeistert durch ihr kühnes Handeln gegen Missbräuche digitaler Wirtschaftsmächte. Sie setzt konsequent Europäisches Recht durch. Ihr Engagement gilt dem unverfälschten Wettbewerb zu Gunsten von Konsumenten und Konkurrenten.»

Margrethe Vestager wird das Preisgeld vollumfänglich der Organisation «Save the Children» zukommen lassen.

Die deutsche Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, würdigte die Preisträgerin mit den Worten: «Margrethe Vestager hat den ‹Europapreis für politische Kultur› wahrhaft verdient. Als EU-Kommissarin für Wettbewerb scheut sie sich nicht, die Stärke des Rechts gegen multinationale Konzerne einzusetzen und sie mit hohen Strafen an ihre Pflicht zu fairem Wettbewerb zu erinnern. Damit gibt sie den Bürgerinnen und Bürgern der EU-Staaten die Gewissheit, dass Staaten in der Globalisierung nicht machtlos sind und dass es sich lohnt, den Rechtsstaat und die Demokratie durch kritische Begleitung zu stärken.» 

Die Ehrung fand im Rahmen des traditionellen «Dîner Républicain» von Frank A. Meyer im Hotel Castello del Sole in Ascona statt. Seit 44 Jahren bietet das Internationale Filmfestival von Locarno den festlichen Rahmen für die Tafelrunde, die Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur versammelt. Dieses Jahr zählten zu den Gästen unter anderem Bundesrat Alain Berset, alt Bundeskanzler Gerhard Schröder, Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Stadt Hamburg, Norbert Röttgen, Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des deutschen Bundestages, Stephan Steinlein, Staatssekretär des Bundespräsidialamtes, Christian Lindner, Chef der deutschen FDP, Udo di Fabio, Richter des Bundesverfassungsgerichts a.D. und Philipp Rösler, WEF-Geschäftsführer. Aus dem Kultur-Bereich wohnten die Schriftsteller Adolf Muschg und Robert Menasse sowie die Schauspielerin Martina Gedeck dem «Dîner Républicain» bei.