05.01.18

Erneuter Preisrückgang bei Wohneigentum und Miete

Swiss Real Estate Offer Index: Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen haben im Dezember mit einem Minus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat ein Jahrestief erreicht. Auf Jahresbasis betrachtet, beträgt die Abnahme 4,0 Prozent. Das zeigt der Swiss Real Estate Offer Index. Auch die Preise für Einfamilienhäuser und Mietobjekte sind weiter zurückgegangen.

Im letzten Monat des Jahres 2017 verzeichnete der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilienberatungsunternehmen IAZI AG erhobene Swiss Real Estate Offer Index erneut ein Minus von 1,1 Prozent bei den Angebotspreisen für Eigentumswohnungen. Der Preis für einen Quadratmeter Eigentumswohnung in der Schweiz beläuft sich somit auf rund 6‘900 Franken. Noch im Juli 2017 lag diese Messgrösse bei über 7‘350 Franken. Gegenüber dem Vorjahr sind die Angebotspreise für Eigentumswohnungen um 4,0 Prozent gesunken.

Auch die Preise für Einfamilienhäuser sind im Dezember weiter gefallen. Das Minus gegenüber dem Vormonat November beträgt 1,8 Prozent, was einem Quadratmeterpreis von knapp 6‘000 Franken entspricht. Dies bedeutet einen Rückgang von 6,6 Prozent in fünf Monaten. Gegenüber 2016 ist eine Abnahme von 0,8 Prozent feststellbar.

«Über das ganze Jahr hinweg hat uns die Thematik der niedrigen Zinsen, die hohen Preise für Anlageimmobilien aufgrund des Anlagenotstandes sowie gegen Jahresende die Diskussionen um höhere Leerstände begleitet», kommentiert Martin Waeber, Director ImmoScout24, die aktuellen Entwicklungen. Der Immobilienexperte rechnet damit, dass genau diese drei Themen auch zu Beginn des neuen Jahres präsent sein werden. Sollte sich an der Zinsfront in der Schweiz eine Änderung abzeichnen, so Waeber, dann wohl eher am langen Ende der Zinskurve – also im Bereich der sieben- bis zehnjährigen Hypotheken. Die kurzfristigen Zinsen dürften aus währungspolitischen Gründen niedrig bleiben. Ob dadurch substanziell mehr Eigenheimbesitzer hervorgehen würden, bleibe jedoch zu bezweifeln, da die Messlatte der Banken bei der Hypothekenvergabe nach wie vor hoch liege.

Mietpreise rücken weiter ins Minus

Im Dezember sind Mietobjekte schweizweit erneut leicht günstiger geworden (-0,2 Prozent gegenüber November). Im Vergleich zum Vorjahr resultiert ein Minus von 1,2 Prozent – ein Niveau das zuletzt im August 2015 erreicht wurde. Betrachtet man die Entwicklungen der Angebotsmieten in den verschiedenen Grossregionen, zeigt sich ein unterschiedliches Bild. Während beispielswiese die Genferseeregion (+1,0 Prozent) und Zürich (+0,4 Prozent) wieder einen Anstieg der Mieten verzeichnen, weisen die Zentralschweiz (-1,6 Prozent) sowie das Tessin (-2,8 Prozent) deutliche Abschläge auf. Alle Grossregionen haben gemeinsam, dass bereits in den ersten Monaten des Jahres 2017 die jeweiligen Höchstwerte erreicht waren. «Weniger Zuwanderung sowie die erhöhte Bautätigkeit könnten den Mietern weiter in die Hände spielen, ohne dass die Preise für Anlageimmobilien leiden würden, da am Anlagehorizont wenig bis keine Alternativen erkennbar sind», so Martin Waeber.

Der Swiss Real Estate Offer Index wird auf den Websites von ImmoScout24 und der IAZI AG publiziert.
www.immoscout24.ch/immobilienindex
www.iazi.ch/angebotsindizes