09.08.14

Historiker Heinrich August Winkler erhält den «Europapreis für politische Kultur 2014»

Der mit 50'000 Euro dotierte «Europapreis für politische Kultur» geht an den deutschen Historiker Prof. Dr. Heinrich August Winkler. Der Preis wird von der Hans Ringier Stiftung verliehen. Die bisherigen Preisträger waren Jean-Claude Juncker, Boris Tadić, Jürgen Habermas, Pascal Lamy, Jean-Claude Trichet, Hans-Dietrich Genscher, Donald Tusk und Wolfgang Schäuble.

Am Samstagabend wurde der renommierte Historiker Heinrich August Winkler in Ascona mit dem «Europapreis für politische Kultur» der Hans Ringier Stiftung ausgezeichnet. Gastgeber Frank A. Meyer bezeichnete Heinrich August Winkler als einen grossen Europäer: «Das bezeugt er ganz besonders mit seinem Werk ‚Geschichte des Westens´. Er kommt damit gerade zur rechten Zeit. Der Westen muss sich wieder seinen Werten zuwenden, sie in der Welt offensiv vertreten. Heinrich August Winkler liefert dazu die historische Grundlage.»

Sigmar Gabriel, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie, würdigte den 75jährigen Preisträger mit einer Laudatio, die auch Winklers politisches Engagement betonte: «Heinrich August Winkler ist einer der einflussreichsten Historiker Deutschlands, der – wenn nötig – auch in politische Debatten eingreift. Immer wieder kritisiert er Rückfälle in ein Denken, das die deutsche Entscheidung für die parlamentarische Demokratie, für ein geeintes und damit friedliches Europa, und für enge transatlantische Beziehungen in Frage stellt. Hierbei vermittelt er eine gerade für die gegenwärtige Politik sehr aktuelle Botschaft: Der Westen wird die nach den Kriegen und dem Fall der Mauer gewachsene friedliche Ordnung Europas nur verteidigen können, wenn er zusammenhält und sich weiter an den Werten und Regeln orientiert, die den Kalten Krieg beendet haben.»

Die Ehrung fand im Rahmen des traditionellen «Dîner républicain» von Frank A. Meyer im Hotel Castello del Sole in Ascona statt. Seit 40 Jahren bildet das Internationale Filmfestival von Locarno den festlichen Rahmen für die international besetzte Tafelrunde. Dieses Jahr zählten zu den Gästen unter anderem die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte Navanethem Pillay, Bundesrat Alain Berset, die Bundes-Umweltministerin Barbara Hendricks, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des deutschen Bundestages Norbert Röttgen, die französische Ministerin Hélène Conway-Mouret, der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, die Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz Julia Klöckner, der Chef der deutschen FDP Christian Lindner, der ehemalige Bundesminister Joschka Fischer sowie aus dem Bereich der Kultur unter anderem die Schriftsteller Olga Grjasnowa, Adolf Muschg und Robert Menasse.

Hans Ringier Stiftung

Obere Reihe vlnr: Marco Solari, Präsident Filmfestival Locarno mit Ehefrau, Norbert Röttgen, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des deutschen Bundestages mit Ehefrau, Bundesrat Alain Berset mit Ehefrau, Jacques Barrot, ehemaliger EU-Kommissar
Der deutsche Historiker Heinrich August Winkler bekommt von Frank A. Meyer das Portraitgemälde überreicht – mit Hilfe von Vizekanzler Sigmar Gabriel und unter Applaus von Gastgeberin Lilith Frey